Das Telefon klingelt immer noch. Schließlich nimmt die 42-Jährige ab. „Die Flüchtlinge wollen immer mit mir reden“, entschuldigt sie sich, „weil ich ihre Muttersprache verstehe.“ Salomé Korschinowskis Muttersprache ist Tigrinisch, außerdem spricht sie Amharisch – die Hauptsprache Äthiopiens –, Englisch und Arabisch. Sie ist als orthodoxe Christin in Eritrea aufgewachsen. „Ich glaube an den großen Gott. Er schickt mich zu den Flüchtlingen: ,Die brauchen Deine Unterstützung‘“, erklärt sie ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Wie eine Mutter
Salomé Korschinowski arbeitet seit acht Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe in Kelkheim im Taunus, Ortsteil Ruppertshain, wo momentan 103 Flüchtlinge leben. Sie erledigt Behördengänge, besorgt Kleider und Schulsachen für die Kinder, fährt Einkaufen, hört zu und findet Lösungen. Woher nimmt sie Kraft und Durchhaltevermögen? Von Jutta Hajek