An einem sehr warmen Morgen sass ich in einer der vorderen Reihen in der Fatima-Kirche auf Mauritius, vollkommen allein. Ich wollte in einem bestimmten Anliegen beten, als plötzlich hinter mir die Tür aufging und ein Mann in den Kirchenraum trat, der mir sogleich unangenehm war. Nicht nur, weil er mich in meiner erwünschten Einsamkeit störte, sondern weil um seine gedrungene Gestalt eine düstere, ja, brutale Aura war. Unter seinen rechten Arm hatte er ein Dutzend langstieliger Blumen geklemmt, die er vorne vor dem Altar ablegte.
Esthers Reisen: Der verletzte Gott
Von Esther von Krosigk